(Foto: rupert-illek / pixelio.de)
Zunächst sieht es so aus, wenn Gott alles schuf, dass dann das Böse von Gott geschaffen wurde. Jedoch geht man hier von einer Voraussetzung aus, die der Aufklärung bedarf.
Das Böse ist nicht ein “Ding” wie ein Felsen oder Elektrizität. Man kann nicht einen Krug Böses haben!
Vielmehr ist Böses etwas, das geschieht wie Laufen. Das Böse hat kein eigenes Dasein; es ist in Wirklichkeit ein Mangel eines guten Dinges. Zum Beispiel gibt es tatsächlich Löcher, aber sie existieren nur in etwas anderem. Wir nennen das Fehlen von Erde ein Loch, aber es kann nicht von Erde getrennt werden.
Als Gott schuf, stimmt es, dass alles Erschaffene gut war. Eines der guten Dinge, die Gott schuf, waren Geschöpfe mit der Freiheit, Gutes zu wählen. Damit sie eine echte Wahl hatten, musste Gott etwas zulassen, das neben dem Guten gewählt werden konnte. So liess Gott es zu, dass diese freien Engel und Menschen das Gute oder Nicht-Gute (Böse) wählen konnten. Wenn eine schlechte Beziehung zwischen zwei guten Dingen besteht, nennen wir sie böse, aber es wird nicht ein “Ding,” das Gott schaffen musste.
Vielleicht hilft eine andere Illustration weiter. Wenn ich einen Durchschnittsmenschen fragen würde, “existiert Kälte,” würde er wahrscheinlich mit Ja antworten. Doch stimmt das nicht. Kälte existiert nicht. Kälte ist das Fehlen von Hitze.
Ähnlich existiert Dunkelheit nicht. Dunkelheit ist die Abwesenheit von Licht. So ist auch das Böse das Fehlen von Gutem, oder besser gesagt, die Abwesenheit Gottes. Gott musste nicht das Böse schaffen, sondern nur das Fehlen des Guten zulassen.
(Foto: romy1971 / pixelio.de)
Beachte das Beispiel des Hiob in Hiob Kapitel 1-2. Satan wollte Hiob vernichten, und Gott gestattete Satan, alles zu tun, ausser ihn zu töten. Gott liess dies zu, um Satan zu beweisen, dass Hiob wegen seiner Liebe zu Gott gerecht war und nicht, weil Gott ihn reichlich gesegnet hatte.
Gott ist souverän und letztlich unterstehen ihm alle Geschehnisse. Satan kann ohne Gottes “Erlaubnis” gar nichts tun. Gott schuf nicht das Böse, aber erlaubte es. Wenn Gott nicht die Möglichkeit des Bösen zugelassen hätte, würden sowohl Menschheit wie Engel Gott aus Pflicht und nicht aus freier Wahl dienen.
Er wollte keine “Roboter“ haben, die einfach das von Gott Erwünschte taten, weil sie so “programmiert” waren. Gott liess die Möglichkeit des Bösen zu, damit wir wirklich einen freien Willen haben und wählen können, ob wir ihm dienen wollen oder nicht.
(Foto: Susanne-Schmich / pixelio.de)
Letztlich gibt es keine schlüssige Antwort auf diese Fragen.
Wir, endliche, menschliche Wesen können nie einen unendlichen Gott völlig ergründen (Römer 11,33-34). Manchmal meinen wir, wir verstehen, warum Gott etwas tut, um später festzustellen, dass es ein ganz anderer Grund war, als wir zunächst dachten.
Gott sieht Dinge aus einer ewigen Perspektive. Wir sehen Dinge von einer irdischen Perspektive. Warum setzte Gott den Menschen auf die Erde mit dem Wissen, dass Adam und Eva sündigen und so das Böse, Tod und Leid über die ganze Menschheit bringen würden?
Warum schuf er nicht uns alle und liess uns im Himmel, wo wir vollkommen und ohne Leid sein würden?
Die beste Antwort, die ich geben kann, ist: Gott wollte kein Geschlecht von Robotern, die keinen freien Willen haben. Gott musste die Möglichkeit des Bösen zulassen, damit wir eine echte Wahl haben, ob wir Gott ehren wollen oder nicht.
Wenn wir nie zu leiden und Böses zu erfahren hätten, würden wir wirklich wissen, wie wunderbar der Himmel ist?
Gott schuf nicht dass Böse, aber liess es zu. Wenn er das Böse nicht zugelassen hätte, würden wir ihn aus Pflicht und nicht aus der Wahl unseres freien Willens anbeten.
(Quelle: Got Questions.org)
Dienstag, 28. September 2010
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