Die Vorentrückungslehre ist der Glaube, dass die Entrückung der Gemeinde Jesu vor dem Beginn der siebenjährigen Trübsalzeit geschieht. Die Entrückung bewirkt, dass die Gläubigen ihre verherrlichten Körper erhalten – die Lebenden durch Verwandlung und die Verstorbenen durch Auferstehung – und für immer beim Herrn Jesus Christus sein werden.
In den Evangelien wird die Entrückung einzig in Johannes 14,1-3 erwähnt, während auf das zweite Kommen des Herrn in Herrlichkeit mehrfach Bezug genommen wird. Logischerweise offenbart somit das Alte Testament die Entrückung gar nicht, denn sie ist ein Ereignis für die Gemeinde. Christus gab erstmals das Versprechen der Entrückung im Neuen Testament.
Die Apostelbriefe beleuchten hauptsächlich die Entrückung. Die Evangelien heben das zweite Kommen des Messias in Herrlichkeit hervor. Die Jünger Christi erwarteten die Erfüllung der alttestamentlichen Prophezeiungen über den Messias, der auf dem Thron Davids in Jerusalem regieren wird. Logischerweise und im Kontext gesehen betonen also die Evangelien das Kommen Christi für Israel – die Erfüllung der Bundesverheissungen und Aufrichtung Seines irdischen Königreichs.
Die Gemeinde war ein Geheimnis, «das verborgen war, seitdem es Weltzeiten und Geschlechter gibt» (Kol 1,26). Und daher war auch die Entrückung der Gemeinde ein Geheimnis (1.Kor 15,51-54).
Das Geheimnis bezüglich der Auferstehung der Gläubigen ist, dass einige nicht sterben werden (1.Kor 15,51).
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